Wenn der Motor ausfällt, steht häufig die Zylinderkopfdichtung unter Verdacht. Oft ist jedoch nicht ein defektes Teil schuld, sondern eine fehlerhafte Montage. Deshalb hier unsere Montagetipps.
- Dichtflächen der Bauteile (Zylinderkopf und -block) sorgfältig reinigen, entfetten, Beschichtungs- und Dichtungsreste entfernen
- Gewindebohrungen für die Zylinderkopfschauben von Verschmutzungen und Öl säubern. Gewinde auf Beschädigungen überprüfen
- Baueiloberflächen überprüfen:
- Materialaufwürfe mit einem Ölstein abziehen
- Ebenheit der Bauteile mittels Haarlineal ermitteln: längs = 0,05 mm; Quer = 0,03 mm
- Eingrabungen planschleifen
- Zylinderkopfdichtung auf Motorblock zentrieren (ohne zusätzliche Dichtmasse)
- Zylinderkopf aufsetzen. Beschädigungen der Dichtfläche, etwa durch Metallspäne aus dem Zylinderkopf, vermeiden
- Zylinderkopfschrauben:
- Empfehlung der Hersteller: Zylinderkopfschrauben und Unterlegscheiben grundsätzlich erneuern
- Gewinde und Schraubenauflagefläche leicht einölen
- Wenn eine Unterlegscheibe mit verbaut wird, zwischen dieser und dem Schraubenkopf ölen
- Achtung: Auf keinen Fall die Auflagefläche der Unterlegscheibe auf dem Zylinderkopf einölen
- Schraubenanzug
- Anziehreihenfolge gemäß Herstellervorgabe (von der Mitte kreuz- oder spiralförmig nach außen)
- Anziemoment/Anziehwinkel: stufenweise gemäß Anziehvorschrift
- Nachzugsvorschrift einhalten, falls vorhanden
- Die falsche Dichtungsgröße kann kapitale Motorschäden verursachen. Deshalb unser Tipp:
Der Kfz-Profi sollte die Zylinderkopfdichtung vor der Montage auf den Buchsenbund auflegen. Das muss passgenau und ganz ohne Kraftaufwand möglich sein. Nur dann hat die Dichtung die richtige Größe.
Quelle: blinklicht 2/2012